„Zwischen den Zeilen geistert verstohlen ein Traum...“

Dieser Satz aus einem Gedicht von Rose Ausländer beschreibt für mich das, was mich an Kalligraphie fasziniert. In besonderem Maße gilt dies für von-Hand-Geschriebenes, denn es „spricht“ auf geheimnisvolle Weise viel mehr an, als nur das für das Auge offensichtliche. Sogar kaum lesbare Worte wie in alten Briefen oder fremdartigen Schriftzeichen üben einen besonderen Zauber auf uns aus.

Kalligraphie schöpft aus der Tradition und dem Reichtum der Kunst- und Schriftgeschichte; und Kunst ist vielleicht das feinste Ausdrucksmittel für menschliches Bewusstsein. In ihr berühren sich die gemeinsamen Wurzeln der greifbaren, sinnlichen und geistigen Welt und ermöglichen uns Anteil am Schöpfungsprozess zu nehmen.

Die kontemplative Atmosphäre des Ateliers mit Federn, Pinseln und Tinten, den ätherischen Düften der Öle und Harze verströmt eine inspirierende Aura der Zeitlosigkeit. Mit edlen Materialien wie Blattgold, echten Pigmenten und besonderen Werkzeugen entstehen in vielen Arbeitsstunden durch historische und moderne Techniken poetische Werke, in der Malerei, Schrift und majestätische Vergoldungen miteinander verschmelzen. Die Kooperation mit anderen Künstlern und die Schönheit der Dinge laden Interessierte zum Austausch und Lernen, Schwelgen und zu mancher Plauderei ein...